Geschichte

Anfänge der SG Großrückerswalde

Unser Sportverein entstand auf Wunsch einiger aktiver Fußballer im Jahr 1949. Vorwiegend war Albrecht Pechfelder Hauptinitiator dieses Vorhabens. Die Sportfreunde aus Schindelbach erklärten sich bereit der neuen Gemeinschaft beizutreten, aber in erster Linie galt es bestimmte Vorgaben zu erfüllen. Der Verein sollte aus mindestens 3 Sparten bestehen, Träger des Ganzen sollte die Gewerkschaft und der Jugendverband (FDJ) sein. Nur wenige Wochen nach den ersten Gesprächen traf man sich am 3.März 1949 zur „Konstituierten Sitzung“ in der ehemaligen Gaststätte Meta Tost in Großrückerswalde. Die damals 33 anwesenden Interessenten, wählten Otto Weber zum ersten Vorsitzenden der SG Großrückerswalde. Die Gemeinschaft setzte sich aus den Sektionen Fußball, Tischtennis, Faustball, Schach und Leichtathletik zusammen.
Nachdem nun die Rahmenbedingungen für einen Gesamt-Sportverein geschaffen waren, ging es im Mai so richtig los mit dem Fußball. Es wurden direkt zwei Herren-mannschaften formiert, so dass bereits am 1.Mai 1949 das erste Spiel auf dem alten Schindelbacher Platz stattfand. Das Spiel gegen die SG Hilmersdorf ging zwar mit 1:6 verloren, aber dafür schoss Erich Loos unser allererstes Tor. Der 1. Sieg gelang schon im 3.Spiel gegen Pobershau mit 3:0. Kurze Zeit später wechselte man den Sportplatz und spielte fortan auf dem alten Sportplatz an der Wolkensteiner Straße.

Die damalige 1.Mannschaft bestand aus:
Gottfried May, Heinz Graupner, Kurt Wendrock, Roland Schreiter, Siegfried Brand, Heinz Loos, Fritz Schellenberger, Albrecht Pechfelder, Erich Loos, Werner Scholz und Werner Haustein

1950-1960

Der erste große Erfolg gelang uns 1951. Als Staffelsieger der 2.Kreisklasse stiegen wir in die 1. Kreisklasse auf. Nachdem man sich etabliert hatte und der Fußballsport immer mehr Zuspruch fand, wuchs schnell der Wunsch nach einer neuen Sportstätte. Mit dem Bau eines neuen Sportplatzes wurde 1953/1954 den Sportlern dies erfüllt und man wich gern vorläufig wieder auf den alten Sportplatz nach Schindelbach aus. Aufgrund wirtschaftlicher und sportpolitischer Entscheidungen in der ehemaligen DDR bestand die SG Großrückerswalde gut 5 Jahre bis zum 30.September 1954. Ab sofort spielten wir zusammen mit Marienberg und Mauersberg unter dem neuen Vereinsnamen BSG „Aufbau Marienberg/ Großrückerswalde“. Als damaliger Trägerbetrieb fungierte der VEB Bau –Montagekombinat Süd.

Sportlich stagnierte der Fußball in den Folgejahren. Mit einem 10.Platz stieg man 1956 wieder in die 2.Kreisklasse ab, schaffte aber den direkten Wiederaufstieg. 1958 fand man sich erneut eine Liga tiefer wieder und erkannte dass das Fortbestehen des Fußballsports in Großrückerswalde nur mit neuen, jungen Spielern gesichert werden konnte.

1961-1970

Die 60er Jahre wurden geprägt von 3 verschiedenen Abteilungsleitern. Otto Weber, Helmuth Eusewig und Dieter Miska trieben vor allem die Entwicklung im Nachwuchs voran. Den intensiven Bemühungen folgte der erste große Fortschritt Mitte der 60er Jahre. In der Saison 1964/65 nahm eine Schülermannschaft (vgl. mit C-Jugend) am Ligaspielbetrieb auf Kreisebene teil und belegte sogar einen beachtlichen 7.Platz. Es folgten eine Juniorenmannschaft 1966 (vgl. A-Jugend) und ein Knabenteam 1967 (vgl. D-Jugend).
So positiv die sportliche Entwicklung mit dem Aufbau einer Nachwuchsabteilung auch gewesen ist, umso enttäuschender entwickelte sich der Verein mit Marienberg, Mauersberg und uns im Allgemeinen. Aus diesem Grund löste man die über 10 Jahre bestehende BSG Aufbau Marienberg/Großrückerswalde und wurde wieder eigenständig zur BSG Aufbau Süd Großrückerswalde. Träger blieb nach wie vor der VEB Bau –Montagekombinat Süd.

1971-1980

Die 70er Jahre begannen mit der 2. Amtszeit von Helmut Eusewig. Die folgenden 14 Jahre unter ihm wurden geprägt von vielen sportlichen Erfolgen im Jugend – und Herrenbereich. Die 1972 neugegründete Jugendmannschaft (vgl. B-Jugend) erreichte auf Anhieb den 7.Platz, wurde Spartiakade- und FDJ-Pokalsieger. Die Erste Mannschaft schafft 1974 nach 15 Jahren endlich wieder den Aufstieg in die 1. Kreisklasse und zählt einige Jahre später zu den Spitzenteams der Liga. 1974 war auch das Jahr als die BRD bei der Fußball-WM von den Fußballern der DDR besiegt wurde. Aber es war auch das Jahr des 25jährigen Bestehens der DDR und auch unsere BSG feierte ihr 25jähriges Jubiläum. Zu Ehren dessen wurde ein Freund-schaftsturnier mit unseren Gästen vom TJ Banik Lom aus der CSSR veranstaltet. Es sollte der Beginn einer zeitweisen Vereinspartnerschaft werden, dem viele Freundschaftsspiele folgten.

Nach 1977, 1978 wird man 1979 zum 3.Mal hintereinander Vizemeister und gewinnt den FDGB-Kreispokal. Außerhalb des Platzes nahm die Planung eines neuen Sportlerheims an der Wolkensteiner Straße so langsam Konturen an. Am 2.März 1980 erfolgte der 1. Spatenstich und der Bau konnte endlich beginnen. Die Bauarbeiten wurden in erster Linie von den Sportlern selbst durchgeführt und schnell sah man erste Ergebnisse. Auch sportlich konnte man mit der 1. Kreismeisterschaft einen weiteren großen Erfolg feiern. Im letzten Spiel setzte man sich klar mit 3:0 in Seiffen durch, aber der Aufstieg blieb uns damals (noch) verwehrt.

1981-1990

Nur 1 Jahr später konnte man erneut die Meisterschaft feiern und schaffte nun endlich auch den Aufstieg in die Bezirksklasse. Nach Ab– und einem weiteren Aufstieg etablierte man sich erst 1985 längerfristig in der Bezirksklasse. Das bereits fertiggestellte Sportlerheim wurde zu dieser Zeit schon in vollem Umfang genutzt. Nach ca. 8100 freiwilligen Arbeitsstunden durch Sportlern und Bürgern des Ortes wurde es am 21.Januar 1983 offiziell in Betrieb genommen. 1985 brachte für unseren Fußballsport auch zwei große Verluste. Die "Väter" der Erfolges der letzten Jahre, Helmuth Eusewig und Roland Schreiter, verstarben im März bzw. Dezember.

Ab 1985 übernahm Karl-Friedrich Schreiter die Sektion Fußball, der wenn auch nicht mehr als Abteilungsleiter, bis heute dem Verein treu geblieben ist. Ein großes gesellschaftliches Event warf schon seine Schatten voraus, die 600 Jahr-Feier unseres Ortes Großrückerswalde. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Festumzug durch das komplett geschmückte Dorf. Auch die Fußballer waren, wie die anderen Sektionen, Teil des Umzuges.
Bis zum Fall der Mauer und der damit verbundenen Deutschen Einheit erlebte die Sektion die sportlich erfolgreichste Zeit. 1987 verpasste man mit einem 2.Platz nur denkbar knapp den Aufstieg in die Bezirksliga. Umso besser machte es damals unsere Jugend-Mannschaft. Kreismeistertitel, Aufstieg in die Bezirksklasse, FDJ-Kreispokal und FDJ-Bezirkspokalsieger standen am Ende eines unglaublichen Jahres zu Buche.

1991-2000

Nach der Wende wurde dann Vieles neu und anders, nicht nur im normalen Leben, sondern auch im Fußball. Es begann eine regelrechte Flut an Vereinsumbenennungen und ab sofort mussten sich Vereine ins Vereinsregister der regionalen Amtsgerichte eintragen. Unser Gesamtverein wurde auch umbenannt und erhielt am 2.Januar 1991 mit der Eintragung den Namen Sportverein Großrückerswalde 49 e.V.! Die bisherigen Sektionen wurden in Abteilungen umbenannt, welche sich eigenverantwortlich für die Koordinierung der Sportarbeit in ihrer Abteilung zeigten. Mit einem 14.Platz musste man am Ende der Saison 90/91 den Abstieg in die 1. Kreisklasse hinnehmen, welche einige Jahre später in eine neugestaltete Kreisliga geändert wurde.
Ein absolutes Novum stellte der Bau eines Kunstrasen-Platzes 1993 dar. Im Juli begannen die ersten Bauarbeiten und bereits am 13. Oktober wurde der neue Platz feierlich eingeweiht. Es war zu damaliger Zeit der 1.Vollkunstrasen-Platz in Sachsen. 1 Jahr später wurde der Sportkomplex mit zwei Rasenfaustballfeldern und einer Mehrzwecksportanlage ergänzt.

Im Sommer 1994 feierte man den Aufstieg der 2.Mannschaft in die 1.Kreisklasse, was möglich wurde durch die Staffelreform, wodurch die 1.Mannschaft fortan in der bereits erwähnten, neugeschaffenen Kreisliga spielte. Zwar zog man schon im ersten Jahr direkt ins Pokalfinale ein, welches aber knapp mit 1:2 gegen Gelenau verloren ging. In den Folgejahren spielten wir immer im oberen Tabellendrittel, ohne aber die Rückkehr auf Bezirksebene zu schaffen. Dafür holte man 1999 den Kreispokal in Deutschneudorf gegen FV Krokusblüte Drebach II und verteidigte diesen 1 Jahr später in Großolbersdorf mit einem 2:0 gegen den FSV Pockau. Abgesehen von den beiden Pokalsiegen prägten vor allem die Erfolge im Jugendbereich die Zeit um die Jahrtausendwende. 1998 stieg die A-Jugend in die Bezirksklasse auf und auch der B-Jugend gelang der Sprung auf Bezirksebene nur 1 Jahr später.

2001-2012

Die Erfolge im Nachwuchs sollten natürlich auch früher oder später Einfluss auf den Herrenbereich haben. 2001 verpasste man als Vize-kreismeister den Aufstieg nur knapp und musste dem VfB Zöblitz den Vortritt lassen. Die A-Jugend setzte ihre gute sportliche Entwicklung fort und schafft nach zwei 2.Plätzen (1999,2000) sogar den Aufstieg in die Bezirksliga. 2002 feierte man nach 11 Jahren mit einer großen Aufstiegsparty und einem Autokorso die lang ersehnte Rückkehr in die Bezirksklasse.In der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg erreichte man einen guten 10.Platz. In den Folgejahren spielte man bis auf einige Ausreißer überwiegend gegen den Abstieg. Es gelang aber immer wieder die Kräfte zu bündeln und die Klasse zu halten. Ganz anders sah es bei der 2.Mannschaft seit dem Abstieg 2001 aus. Mehrfach lag man in aussichtsreicher Position für eine Rückkehr in die 1.Kreisklasse. Am Ende reichte es aber immer maximal zu Platz 2, was uns fast schon den Spitznamen „Die Unaufsteigbaren“ einbrachte.
Nach langem und zähem Ringen wurde im Sommer 2008 der Sportplatz modernisiert und mit einem neuen Kunstrasen-Belag versehen. Leider brachte das neue Geläuf auf Anhieb nicht das erhoffte Glück. Die 1.Mannschaft musste 2009 nach 7 Jahren und einer verlorenen Relegation wieder den Gang in die Kreisliga antreten. Auch wenn man sich sofort das Ziel "Wiederaufstieg" auf die Fahnen schrieb, musste man 4 lange Jahre anderen Vereinen den Vortritt lassen.

2013-heute

In der Saison 2012/2013 war es dann aber soweit. Nach einer sensationellen Spielzeit stiegen erstmals beide Herrenmannschaften in die nächsthöhere Liga auf. Mit dem Doppelaufstieg hatte man sich einen Platz in den Geschichtsbüchern des SVG gesichert. Denn noch nie schafften es beide Teams in einer Saison den Sprung nach oben.

Die Erste


Die Zweite

Direkt nach den beiden letzten Heimspielen gegen Börnichen folgte am Sportplatz eine Riesen-Aufstiegssause. Leider wurden da auch die sehr erfolgreichen und langjährigen Trainer Joachim Eusewig und André Feig, sowie Falk Hunger als Trainer der 2. Mannschaft verabschiedet. Der Party tat dies aber keinen Abbruch und so wurde bis weit in die Morgenstunden gefeiert.

Im Nachwuchs konnte man ebenso einige Erfolge in dieser Spielzeit feiern. Die B-Junioren wurden in Spielgemeinschaft mit Marienberg in einem wahren Endspiel-Krimi am letzten Spieltag Bezirksmeister.Und auch die F-Junioren sicherten sich erstmals in dieser Alterklasse den Staffelsieg. Auch wenn es bei der Meisterschaftsendrunde nicht zu mehr reichte, konnten F-Junioren direkt im Jahr darauf ungeschlagen den Staffelsieg wiederholen. Noch besser schnitten die A-Junioren ab. In Spielgemeinschaft mit Marienberg und Wolkenstein holte man sich nicht nur souverän den Erzgebirgshallentitel, sondern am Ende auch überlegen die Meisterschaft, was verbunden mit dem Aufstieg in die Landesklasse war.

In den Folgejahren war die 2013er Saison nicht zu toppen. Bei beiden Herrenteams übernahmen neue Übungsleiter die sportliche Leitung. Besonders Tobias Moritz, der vom FV Blau-Weiß Königswalde nach Großrückerswalde gewechselt war, konnte die gute Arbeit seiner Vorgänger fortführen und impfte der 1.Mannschaft eine neue Spielphilosophie ein, die eine lange Anlaufzeit brauchte, aber letztlich immer zu einer Steigerung führte. Innerhalb von 3 Jahren konnte sich die Mannschaft, mit den fast gleichen Spielern wie 2013, nicht nur in der Erzgebirgsliga etablieren, sondern spielte fortan im oberen Tabellendrittel mit.
2016 sollte dann der große Erfolg gelingen und erstmals eine Großrückerswalder Herrenmannschaft in die Landesklasse (ehem. Bezirksliga) aufsteigen. Doch nach 25 Spieltagen an der Tabellenspitze, musste man diese am vorletzten Spieltag abgeben und dem SV Olbernhau verdientermaßen den Vortritt lassen. Platz 2 war für die meisten Spieler eine gefühlte Niederlage,was auch zu Anfang des darauffolgenden Jahres bei vielen noch in den Köpfen hängengeblieben ist. Aber die Mannschaft zeigte Moral und spielte erneut eine gute Runde 2016/2017 und konnte unerwartet sogar Platz 2 verteidigen. Aufgrund vieler Begleitumstände erneut ein Erfolg, der seitens des Verbandes noch vergoldet wurde. Nachdem mehrere Teams ihr Startrecht in der Landesklasse abgaben und andere nicht wollten, rutschten wir auf den letzten noch zu vergebenden Startplatz für die Landesklasse 2017/2018. Damit spielt erstmals ein Herrenteam auf dieser Ebene und wird versuchen dies solange wie möglich zu halten.

 

Quellen: Vereinschronik SV Großrückerswalde 49 e.V.
Wikipedia

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